Warum ich Instrumente baue, kann ich ganz einfach beantworten:
Die Hölzer die ich bearbeiten darf, haben so unterschiedliche Eigenschaften, daß es jeden Tag neue Eindrücke zu Sammeln gibt. Wenge ist sattbraun gefärbt, sehr hart, spröde und splittert schnell, hat riesige Poren und einen herben, erdigen Geruch. Ganz im Gegensatz zu Kingwood. Es ist wunderschön violettbraun gefärbt, hart aber zäh, splittert nicht, hat ganz feine kleine Poren, einen fruchtig-süssen Geruch und die Oberfläche lässt sich unglaublich polieren. Erle dagegen ist verhältnismässig unscheinbar gefärbt, aber sehr weich und leicht, splittert nicht, riecht angenehm und ist sehr einfach zu Bearbeiten. All diese unterschiedlichen Eindrücke führen dazu, daß ein Tag in der Werkstatt immer interessant ist, und ich jeden Tag vor neue Anforderungen gestellt werde, was sehr viel Spass und Freude bereitet.
Das Instrument an sich: Es ist jedes Mal wieder schön, ein Instrument in den eigenen Händen entstehen zu sehen. Die eigenen Gedanken und Vorstellungen beginnen Stück für Stück Realität zu werden und ich fiebere jedesmal wieder dem Tag entgegen, an dem ich das Instrument fertig zusammenbauen kann.
Und das Gesicht der Kunden wenn diese "ihr" Instrument das erste Mal in der Hand halten. Daß es mir gelingt, dafür zu sorgen, daß erwachsene Menschen mit ihrem neuen Instrument in den Händen, vor dem Amp sitzen wie ein Kind unterm Weihnachtsbaum, nicht ansprechbar sind und im Kreis grinsen, ist jedes Mal wieder ein wunderbares Gefühl!